Ako (Antiaris)

Die steigende Nachfrage an vielseitig einsetzbaren, hellen und leichten Hölzern sowie die deutlich gestiegenen Preise für die bisher verwendeten klassischen Hölzer dieser Gruppe verstärken das Interesse an entsprechenden Austauschhölzern. Hierbei werden Importhölzer, wie z. B. Limba oder Koto, sowohl technisch als auch bei den Kosten zum Vergleich herangezogen. Von weiterer Bedeutung sind außerdem die langfristige Verfügbarkeit, die Dimensionen der Stämme und das Verhalten des Rohholzes bei längeren Transportzeiten hinsichtlich Verfärbungen oder Befall durch Pilze. Aus diesem Grunde sind die hier in der westafrikanischen Bezeichnung Akos eingeschlossenen Antiaris-Hölzer aus Ostafrika und Südostasien nur trocken und in bearbeiteter Form, sei es als Schnittholz oder als Furnier, für den europäischen Markt von Bedeutung.

Gesamtcharakter
Ako besitzt im Gegensatz zu den sehr ähnlichen Handelshölzern Emien/Alsto-nia (Westafrika), Jelutong und Pulai (Südostasien) keine spaltförmigen (tangential) und bis mehrere Zentimeter hohe, radiale Latexkanäle.
Abweichungen
Mäßig leichtes Holz von überwiegend homogener Struktur und gleichmäßiger, heller Färbung; allgemein etwas schwerer als Abachi, aber leichter als Koto.
Handelsformen

Rundholz (Westafrika): Längen ab 5 m aufwärts, Durchmesser von 0,6 bis 1,2 m.
Schnittholz: In allen üblichen Stärken.
Furniere: Geschält und gemessen.

Gewicht (Mittelwerte der drei Antiaris-Arten)
- ungetrocknet (Rundholz)

ca. 800 kg/m³

- darrtrocken
ca. 0,42 g/cm³
Druckfestigkeit (lufttrocken)
ca. 38 N/mm²
Biegefestigkeit (lufttrocken)
ca. 64 kp/mm²
(mit deutlicher Streuung in Abhängigkeit vom Standort und der Schnittrichtung)
Eigenschaften

Schnell trocknendes Holz. Da bei geringen Stärken Neigung zum Verformen und bei starken Hölzern an den Enden Neigung zur Rißbildung besteht, ist die Trocknung vorsichtig zu steuern; Furniere können nach zu „harter" Trocknung buckeln und dann leicht splittern. Ako schwindet nur wenig und zeigt im ganzen ein befriedigendes bis gutes Stehvermögen, jedoch kann es bei kleinen Querschnitten zum Verziehen kommen (Wechseldrehwuchs), aus diesem Grunde ist für geringe Brettstärken Riftschnitt zu empfehlen. Es ist ohne großen Kraftaufwand bearbeitbar; auf radialen Flächen kann ein Aufrauhen vorkommen (widerspänig) und für glatte Flächen sowie für Kanten ist, besonders aber beim Fräsen, Bohren und Drechseln, auf ständig scharfe Werkzeuge zu achten. Aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe ist eine gute Absaugung erforderlich. Das Holz ist gut leimbar, Nägel und Schrauben halten besser als in Abachi.
Die Antiaris-Hölzer sind im ungetrockneten Zustand anfällig für Pilzbefall (vor allem Bläue), und besonders Frischholz ist durch Insekten gefährdet. Es ist daher eine sofortige Verschiffung und Trocknung erforderlich; Ako ist gegen Pilz- und Insektenbefall tränkbar. - Das trockene Holz ist geruchlos.

Oberflächenbehandlung

Ako kann mit allen Mitteln und nach allen Methoden erfolgreich behandelt werden, außerdem ist es gut beizbar, und kann wegen der Glanzstreifen ein Aussehen ähnlich Sapelli erhalten und wegen der hellen Farbe in beliebige Holz- oder Modefarben umgebeizt werden. Aufgrund der porigen Oberfläche ist eine stärkere Aufnahme aller Mittel zu erwarten.

Verwendungsbereiche

Schälfurniere für Sperrhölzer einschließlich Industriesperrholz; Messerfurniere, vor allem als Streifer, für Möbel, Türendecks und Innenausbau; als Vollholz für Leichtkonstruktionen und Verpackungen. In allen Formen der Zurichtung auch für Imitationen geeignet.

Austauschhölzer

Abachi (Wawa, Samba), Alstonia, Aiele, Assacu, llomba, Jelutong, Keledang (leicht), Koto, Limba, Linde, Meranti (Light-/ Red/Yellow/White), Olon tendre, Pappel, Virola; für Vollholz: Abachi, Alstonia, Aiele, Assacu, llomba, Jelutong, Light Red Meranti, Virola.

Anmerkungen

Aus gleicher Gattung ist in Madagaskar die Art A. madagascahensis verbreitet, ihr Holz ist von gleicher Struktur und Farbe wie Ako; bisher noch kein Import.

Literatur

Anonymus: Ako. Bois et Forets des Tropiques, 97. C.T.F.T. Paris, 1964.
Dahms, K.-G.: Afrikanische Exporthölzer. DRW-Verlag, Stuttgart 1978.
Desch, H. E.: Manual of Malayan Timbers, Vol. II, Singapur, 1954.
Farmer, R. H.: Handbook of Hardwoods. RRE Princes Risborough/GB, 1972.
Gottwald, H.: Handelshölzer. Ferdinand Holzmann-Verlag, Hamburg 1958.
Sallenave, P.: Proprietes Physiques et Mecaniques, Suppl. II. C.T.F.T. Paris, 1971.

Farbe und Struktur des Holzes
Splint gelblich weiß und bis 15 cm breit. Kernholz nur unvollständig ausgebildet, von blaßgelber Färbung und vom Splintholz kaum unterscheidbar. Das trockene Holz hat einen auffälligen Glanz und dunkelt am Licht bis hell goldbraun nach. Poren zerstreut, zahlreich, mittelgroß bis grob und in allen Schnittrichtungen noch erkennbar; vereinzelt auch mit dunklen Inhalten. Markstrahlen nur als kleine Spiegel wahrzunehmen und das Holzbild kaum beeinflussend. Speicherzellen nicht erkennbar. - Faserverlauf mit meist regelmäßigem und mäßig breitem bis breitem Wechseldrehwuchs, eine deutliche Glanzstreifung hervorrufend. - Die Stammenden zeigen häufig einen durch hellen Latex (aus der Rinde) verklebten äußeren Splintring.
Beschreibung
Stammform
Überwiegend gut geformt, rund und geradschäftig, astfreie Längen bis 20 m und Durchmesser bis 1,5 m; siehe auch "Handelsformen".
Kurzzeichen nach DIN 4076 Blatt 1
AKO
Weitere Handelsnamen
Afrika - Akede, Bonkonko, Chenchen, Kirundu, Mongodou, Oro, Vawi; Asien - Ipoh, Opas.
Natürliche Verbreitung und botanische Bezeichnungen
Westarfika- (A. africana), West-, Zentral- und Ostafrika- (A. welwitschii), Südostasien- (A. toxicaria). Antiaris africana, A. toxicaria, A. welwitschii = (A. toxicaria var. welwitschii); Familie der Moraceen.